Ein beachtlicher Teil der von der Druckluft zugeführten Energie wird
beim Saug-System für den pneumatischen Transport und die Förderung
des Strahlmediums verbraucht.
Dieser Nachteil wird bei den mit einem Becherwerk ausgerüsteten Anlagen
nach dem Gravitations-System vermieden.
Bei der Beurteilung von mit Druckluft arbeitenden Strahlanlagen spielen
die Faktoren Austrittsgeschwindigkeit des Strahlmediums sowie der Regulierbereich
eine wesentliche Rolle.
Beim Injektor-Gravitations-System liegt der Höchstwert der Austrittsgeschwindigkeit
des Strahlmittels bei maximal etwa 80 m/sec. Die Regulierbarkeit der Austrittsgeschwindigkeit
ist bei diesem System besser als beim Saugsystem. Wegen dieser, auch gegenüber
dem Saugsystem wesentlich besseren Regulierbarkeit, gibt man in vielen Fällen
bei mit Druckluft arbeitenden Anlagen dem Injektor-Gravitations-System den
Vorzug. Dies gilt auch gegenüber dem Drucksystem. Die bessere Regulierbarkeit
fällt ganz besonders bei Anlagen für die Feinbehandlung von Oberflächen
(Fein- und Feinststrahlanlagen), sowie bei Ausrüstungen für das „Shot-peening“-Verfahren,
ins Gewicht.
Beim Gravitations-Injektor-Prinzip können überdies die Apparate
für die Aufbereitung des Strahlmittels (Kaskadenabscheider) in einfacher
Weise am Becherwerksaustritt angebaut werden, was auch eine gute Zugänglichkeit
gewährleistet.
In den Fällen, wo diese Systeme ihren Einsatzschwerpunkt haben, zeichnen
sie sich durch ihre Wirtschaftlichkeit aus, weil diese Systeme nicht mit
großen Luftmengen, -drücken und -geschwindigkeiten betrieben werden.
2.2.3 Vakuum-Druckluftstrahlen und Vakuum-Injektionsstrahlen
Als Strahlgeräte können für hohe Leistungen Druckstrahlgeräte,
und für einfachere Strahlaufgaben Injektionsstrahlgeräte eingesetzt
werden.
Das Kennzeichen dieser Systeme ist der Blaskopf, dessen Gehäuse die
eigentliche Aufprallfläche vollständig von der Umgebung abschließt. Üblicherweise
befindet sich in der Mitte des Blaskopfes die Strahldüse, die mit Strahlmittel
von einem normalen Druckbehälter mit aufgesetztem Vakuumbehälter
und integriertem Abscheider versorgt wird. Das Strahlmittel wird nach dem
Auftreffen auf das Werkstück durch den erzeugten Unterdruck am Rand
des Blaskopfes zurückgesaugt und wieder aufbereitet.
Der Vakuumluftstrom zum Rücktransport des Strahlmittels kann auch durch
separate Unterdruckanlagen erzeugt werden. Dies ist meist bei Großanlagen
der Fall, bei denen mehrere Strahler mit diesem System zur gleichen Zeit
arbeiten.
Es können je nach Entfernung zwischen Strahler und Unterdruckanlage
auch mehr Strahler angeschlossen sein. Der erforderliche Unterdruck liegt
zwischen 0,2 und 0,5 bar.
Der Einsatz solcher Systeme ist für alle wiederverwendbaren Strahlmittel,
z. B. Hart- und Stahlgussgranulat, Elektrokorund oder Glasperlen sowie für
Einweg-Strahlmittel gedacht.
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