Strahlen ist das Reinigen von Oberflächen bei dem ein Granulat mit
hoher Geschwindigkeit auf eine Oberfläche geworfen wird, um diese von
Farbresten, Zunder, Sand und sonstigen Verunreinigungen zu säubern.
Das Ergebnis wird als Reinheit bezeichnet.
Während des Strahlens wird der Untergrund (die Werkstoffoberfläche)
auch verformt, diese Verformung (Rautiefe) ist von mehreren Faktoren abhängig.
Diese Verformung kann eine sehr geringe oder auch eine hohe Rauhigkeit aufweisen.
Aber auch die Profilform kann beeinflusst werden.
Wir unterscheiden in:
Reinheit |
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z.B. SA (2 ½ ) |
Rauhigkeit |
---- |
Ra – Rt – Rz – Rmax usw. |
Profilform |
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Anzahl Spitzen je Messstrecke, Steilheit der Spitzen usw. |
Beim Strahlen wird dem Strahlkorn eine Energie übertragen. Diese Energie
wird beeinflusst von:
der Luftmenge des Kompressors
dem erzeugten Druck
dem Düsendurchmesser
dem Strahlmittel Kornform
spez. Gewicht
Größe des Korns
Härte des Korns
dem Auftreffwinkel
dem Abstand Düse – Oberfläche
Die dem Strahlmittel übertragene kinetische Energie zerlegt sich beim
Auftreffen des Korns in
kinetische Energie des rückprallenden Korns
Verformungsenergie des Korns
Verformungsenergie der Oberfläche (nur diese verrichtet die
Reinigungsarbeit)
Die prozentuale Verteilung in diesen Energieformen ist abhängig von:
der Härte der zu strahlenden Oberfläche
dem Auftreffwinkel des Strahlkorns
den physikalischen Eigenschaften des Strahlkorns wie:
der Härte
der Größe
dem spez. Gewicht
der Elastizität
Beim Strahlen wird die Oberfläche von Verunreinigungen gesäubert
und gleichzeitig wird diese Oberfläche für eine neue Beschichtung
vorbereitet.
Die Aufgabe des Strahlens ist die Entfernung der Verunreinigung von der
Ober-fläche. Diese können aus den unterschiedlichsten Stoffen bestehen,
wie z.B.:
- Zunder
- Rost
- Sandanhaftungen (Gießereien)
- Schweißreste
- Alte Farbschichten usw.
Die erforderliche Energie zur Reinigung einer beschichteten Oberfläche
ist abhängig von den zu entfernenden Altbeschichtungen, d.h. deren
- Zusammensetzung
- Härte
- Stärke/Zähigkeit
- Zustand
5.1 Reinheit
Die Standzeit einer Beschichtung ist abhängig von der Reinheit der
Oberfläche, auf der die Beschichtung aufgebracht wurde. Je nach Beanspruchung
der beschichteten Oberfläche ist der erforderliche Reinheitsgrad festgestellt.
Zur Bestimmung des Reinheitsgrades wird in Europa die Schwedische Norm SIS
055900 herangezogen. Diese Norm ist in Deutschland in der DIN 55928 über-nommen
worden. Hier wird mittels Vergleichstafeln der Grad der Reinheit bestimmt.
Die größte Schwierigkeit beim Umgang mit diesen Tafeln liegt
in der Beurteilung der Oberflächen. Gestrahlt mit unterschiedlichen
Strahlmitteln bzw. Korndurchmessern, gibt es völlig unterschiedliche
Helligkeiten und Strukturen.
Dass die Oberfläche nicht reiner gestrahlt wird als vom Auftraggeber
vorgeschrieben ist, sollte selbstverständlich sein, da eine unnötige
Verlängerung der Strahlzeit die Wirtschaftlichkeit stark herabsetzt.
5.2 Rauhigkeit und Profilform
Zur Oberflächenvorbereitung für eine Beschichtung ist es neben
der Reinheit wichtig, eine Oberflächenstruktur zu schaffen, die der
Beschichtung eine optimale Haftung bietet. Diese Haftung wird durch das Erreichen
einer geeigneten Rauhigkeit und Profilform sichergestellt.
Bei einer hohen Rautiefe ist auch der Farbverbrauch höher als bei einer
geringeren Rautiefe. Es sollte auch beachtet werden, dass die aufgebrachten
Schichtdicken des Anstrichs mit der erzielten Rautiefe konform gehen.
Die Rauhigkeit und Profilform ist abhängig von:
- dem Strahlmittel:
- Kornform
- Zusammensetzung des Betriebsgemisches
- Härte des Strahlmittels
- Zähigkeit des Strahlmittels
- der Strahlanlage:
- Düse (Düsenform)
- Druck – Abwurfgeschwindigkeit
- dem zu strahlenden Werkstoff:
- Härte
- Strahlintensität
- dem Strahler:
- Auftreffwinkel
- Abstand Werkstück – Düse
- Düsenbewegung und Führung
Beispiel: Unterschiedliche Strahlmittelkörnungen (Stahlkies)
Ra = Mittelrauwert
Rmax = Maximale Rautiefe
Rz = Gemittelte Rautiefe
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