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Start | Grundlagen Strahltechnik

7.6 Auswahl eines Strahlkessels unter Berücksichtigung des Verschleißverhaltens

1) Annahme: Düse: 8mm Ø
    Strahlmittel: Schlacke, spez. Gewicht 1,5
    Strahldruck: 8 bar

2) aus Düsentabelle zu ermitteln: Strahlmitteldurchsatz = 465 kg/h
    (Siehe Kapitel 9)

3) gewünschte Strahldauer: z.B. 5 Min.
    optimale Kesselgröße = 465 * 5/60 = 39 kg Strahlmittel

4) optimale Kesselgröße bei 5 Min. Strahldauer = 39/1,5 = 26 l Volumen
    optimale Kesselgröße bei 10 Min. Strahldauer = 52 l Volumen
    optimale Kesselgröße bei 20 Min. Strahldauer = 104 l Volumen
    optimale Kesselgröße bei 40 Min. Strahldauer = 208 l Volumen


Verschleißverhalten:
Durch eine optimale Auswahl der Kesselgröße an die Bedürfnisse des Strahlers wird der Verschleiß am Kessel und an der Schnellabschaltung gering gehalten.

Eine weitere Möglichkeit der Verschleißminimierung ist der Einsatz einer Luft/Sand – Steuerung. Bevor der Strahler den Kessel abschaltet, wird auf Luftbetrieb umgeschaltet und die Strahlschläuche leer gefahren. Das nachfolgende Abschalten ohne Strahlmittel vermindert den Verschleiß am Dosierventil und an der Schnellabschaltung enorm.


7.7 Erhöhter Verschleiß am Strahlkessel durch falsche Einstellung

Beispielhaft wird hier die Inbetriebnahme eines Strahlkessels dargestellt.

Inbetriebnahme
eines Strahlkessels



Ein Strahlkessel mit den Druckverhältnissen wie im Bild dargestellt ist nicht funktionsfähig, weil über dem Dosierventil (p3) ein niedrigerer Druck vorhanden ist als unter dem Dosierventil (p4). Somit kann kein Strahlmittel aus dem Strahlkessel durch das Dosierventil fließen, aus der Strahldüse strömt nur Druckluft.
Erst durch ein leichtes Schließen des seitlichen Kugelhahnes wird der Druck p4 herabgesetzt. Erreicht p4 den Wert von p3 (oder weniger), fängt das Strahlmittel an, durch das Dosierventil zu fließen und der Strahlkessel ist funktionsfähig.

Ein zu starkes Schließen des Kugelhahnes führt dazu, dass zu viel Strahlmittel mit sehr großer Geschwindigkeit durch das Dosierventil fließt (der Druck p4 ist sehr viel niedriger als der Druck p3). Das führt zu außergewöhnlich hohem Verschleiß am Dosierventil. Wird dann auch noch zusätzlich die Durchflussmenge am Dosierventil verringert, d.h. der Durchflussquerschnitt verkleinert, wirkt das Dosierventil wie eine Düse. Dabei wird sich die Standzeit (Lebensdauer) des Dosierventils sowie die mit Strahlmittel in Berührung kommenden Bauteile um ein Vielfaches reduzieren.