Viele Strahler dosieren falsch. Sie öffnen das Dosierventil
zu weit, sodass ein viel zu hoher Beladungsfaktor, d.h. Strahlmittelmenge
zu Druckluftmenge gefahren wird, was aber nicht zu entsprechend höherer
Strahlleistung führt. Bei Normaldrücken von 7 – 8 bar zeigen
Analysen von verbrauchtem Strahlmittel, dass nur 30 – 35% beim Aufprall
so zerplatzen, dass sie nicht wiederverwendbar sind. Dabei spielt auch noch
die Härte und Form des beigesetzten Strahlmittels eine nicht unbeachtliche
Rolle.
Bei Strahldrücken von 10 – 12 bar sind immer noch 60% des Strahlmittels
wiederverwendbar. Ein zweiter wesentlicher Faktor für die häufig
falsche Beurteilung des Strahlmitteldosierventils ist seine gezwungenermaßen
nicht optimale Position unter dem Strahlkessel, da dieser oft weit entfernt
von der Düse aufgestellt wird und somit im Strahlschlauch zwangsläufig
eine Entmischung stattfindet. Diese ist umso größer, je mangelhafter
Schlauchquerschnitte, Kupplungssysteme und die Verlegung des Schlauches sind
(z.B. viele Windungen, Einklemmung, Einknickungen).
Deshalb sollte bei der Strahlmitteldosierung äußerste Sorgfalt
aufgewendet werden. Hinzuzuzählen sind die immer höher werdenden
Kosten für die Entsorgung der z.T. mit giftigen Farbstoffen vermengten,
verbrauchten Strahlmittel.
7.5 Schläuche, Schlauchlängen, Kupplungen
Wichtig ist die Auswahl eines geeigneten Schlauchsystems, wobei prinzipiell
von der Funktion her zwei verschiedene Anforderungen an die Schläuche
gestellt werden:
- bis zum Strahlkessel
möglichst druckverlustfreier Transport der Druckluftmenge
- Vom Strahlkessel zur Düse
möglichst druckverlustfreier Transport des Strahlmitteldruckluftgemisches
unter der erheblichen Verschleißeinwirkung des transportierten, abrasiven
Strahlmittels.
Die heutigen auf dem Markt befindlichen Schläuche laufen unter dem
Begriff Druckluftschlauch und sind nur für den reinen Transport von
Druckluft gedacht, wobei schon der Ölgehalt der Druckluft, der vom Verdichtungsprozess
her zwangsläufig enthalten ist, beste Qualität erfordert. Bekanntlich
zersetzt Öl schlechte Gummimischungen so stark, dass Teile der Wandung
eines Schlauches sich ablösen können.
Der Begriff „Sandstrahlschlauch“ zeichnet die Schlauchqualität
aus, die infolge ihrer Zusammensetzung widerstandsfähig gegen Abrasivität
ist. Allerdings sind diese Schläuche nicht besonders ölbeständig.
Sandstrahlschläuche werden in der Regel aus einer Mischung von Naturkautschuk
und synthetischem Gummi hergestellt.
Sie sind so aufgebaut, dass sich eine entsprechend dicke Innenseele und
eine entsprechend steife Außenhaut, beide verankert in einer Nylonfadenzwischenlage,
durch das Wickeln über einen Dorn, ergeben. Die Fertigungslängen
sind 40 m.
Der Schlauch muss eine bestimmte Steifigkeit haben, damit er beim Verlegen über
Kanten wie Brückengeländer, Gerüststreben und Konstruktionselemente
nicht einknickt. Jede Knickstelle bedeutet eine Querschnittsverengung und
somit Druckverlust und Verschleiß. Aus diesem Grund muss unter allen
Umständen vermieden werden, den Schlauch in Bögen und Windungen
auszulegen.
Für den Verschleiß des Schlauches und für den Druckverlust
des strömenden Gemisches ist der Schlauchdurchmesser ein ganz wichtiges
Kriterium. Sandstrahlschläuche gibt es aufgrund seiner aufwendigen
Fertigung nur mit fünf verschiedenen Innendurchmessern:
Düsengröße bis 5 mm, Schlauchdurchmesser 13 mm
Düsengröße bis 6,5 mm, Schlauchdurchmesser 19 mm
Düsengröße bis 8 mm, Schlauchdurchmesser 25 mm
Düsengröße bis 11 mm, Schlauchdurchmesser 32 mm
Düsengröße bis 20 mm, Schlauchdurchmesser 42 mm
Ein dünner Schlauch und eine große Düse überlasten
den Schlauch.
Ein dicker Schlauch und eine kleine Düse überlasten die Düse.
Die lichte Weite des Strahlschlauches sollte 3, besser 4-mal so groß sein
als die Bohrung der Düse.
So ist es stets ratsam, aus Verschleißgründen sicherheitshalber
den nächstgrößeren Durchmesser auszuwählen. Als Faustregel
sind obige Durchmesser in Abhängigkeit der Düsengröße
und der Schlauchlänge anzusehen.
Prinzipiell sollten Schlauchlängen über 120 m vermieden werden.
Bei der Verwendung solcher Längen ist es ratsam die ersten 40-80m mit
einem größeren Durchmesser auszuführen.
Die Verwendung eines größeren Schlauchdurchmessers verhindert
Druckverluste auf dem Weg vom Strahlkessel bis zur Düse. Um bei schwierig
zu strahlenden Objekten die Düse optimal führen zu können,
wird häufig am Ende ein Handschlauch von 3 bis max. 5 m Länge in
Verbindung mit der Strahldüse verwendet.
Die Verbindung verschiedener Schlauchlängen und Schlauchstücke
untereinander wird mittels speziell entwickelten Bajonettkupplungen ausgeführt.
Diese werden nicht in den Schlauch, sondern auf den Schlauch aufgesteckt.
Sie haben eingearbeitete Schlauchrillen und werden mit Blechschrauben in
der Schlauchdecke gehalten. Das gesamte System ist so konzipiert, dass die
Klauen so ausgebildet sind, dass kleinere und größere Schläuche
miteinander verbunden werden können.
Als Werkstoff werden Aluminium, Temperguss, Bronze und Kunststoff zur Herstellung
der Kupplungen verwendet.
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