11.2.2 Patronenfilteranlagen
Patronenfilteranlagen bestehen, wie auch Taschenfilteranlagen, je
nach Gesamtfilter-fläche der Anlage aus einer oder mehreren Filterkammern.
Die Filterflächengröße kann entweder über die
Patronenzahl oder über die Abmessungen der Patronen variiert
werden. Mögliche Größen der Filterpatronen sind Filterflächen
von 5 bis 20 m² je Patrone.
Die Filterpatronen haben einen sternförmigen Aufbau, wodurch
eine relativ große Filterfläche bei kompakter Baugröße
erzielt wird. Die Patronen haben oben eine Düsenöffnung
und unten einen geschlossenen Deckel. Durch die Sternform des Filters
kommt es bei den Patronen zu einer schnellen Filterkuchenbildung an
der Oberfläche.
Das zu reinigende Rohgas durchströmt die Patrone von außen
nach innen. Die Staubteilchen werden dabei auf der Außenseite
des Filtermaterials abgefiltert. Dadurch ist auch bei der Patronenfilteranlage
die Möglichkeit gegeben, den Zustand der Filterpatrone durch
Sichtkontrolle zu beurteilen.
Die Filterpatronen werden durch einen Druckluftstoß gereinigt.
Dieser Druckluft-Impuls erfolgt in entgegengesetzter Richtung, also
von innen nach außen. Hierdurch werden die Staubpartikel von
der Außenseite der Filterpatrone abgelöst und fallen dann
in den Sammelbunker. Die hierfür notwendige Luft sollte einen
Druck von
4 – 6 bar haben und trocken und ölfrei sein. Die Abreinigung wird
kontinuierlich während des Betriebes der Anlage durchgeführt.
Die Impulse werden in zeitlich festgelegten Abständen geregelt. Der Impuls
sollte eine Dauer von 0,1 s bis 1 s haben. Der Intervall der Abreinigung kann
zwischen 5 s und 50 s gewählt und festgelegt werden. Die Abreinigung sollte
ca. alle 25 s erfolgen. Bei einer Patrone mit einem Durchmesser von 325 mm
und einer Länge von
1000 mm sind z.B. 25 – 30 l Druckluft je Impuls erforderlich.
Bei der Abreinigung strömt die Druckluft von oben durch eine Düse
in die Filterpatrone. Dabei wird durch das Injektorprinzip zusätzlich
Luft aus der Reingas-kammer zur Reinigung angesaugt. Durch den Impuls, den
der Druckluftstrom auf die Filterfläche ausübt, werden die Staubpartikel
außen gelöst.
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