11.2.3 Reststaubgehalt einer Filteranlage
Der im Reingasstrom enthaltene maximale zulässige Reststaubgehalt
wird in der TA Luft angegeben, anorganische Stäube werden aufgrund
ihrer Toxizität in drei Sonderklassen unterteilt.
Taschenfilter können einen Reststaubgehalt von max. 7 mg/m³.
Schwachstellen bei der Taschenfilterung sind die Nähte der einzelnen
Taschen. Werden diese Nähte mit Polyesterfilz verklebt, so lässt
sich ein Wert von 2 mg/m³ realisieren.
Der erzielbare Reststaubgehalt eines Patronenfilters liegt bei ca.
2 mg/m³.
11.2.4 Gegenüberstellung der Filteranlagen
Ein Vorteil der Patronenfilteranlage ist die im Vergleich mit anderen
Filtersystemen kompakte Bauweise. So ist z.B. bei einer Filterpatrone
im Vergleich zu einem Filterschlauch gleichen Durchmessers die Filterfläche
um den Faktor 7,5 größer. Dieser Flächenvorteil wird
durch die aus der Sternform resultierenden geringeren Filterflächenbelastung
gemindert.
Die Filterflächenbelastung ergibt sich aus dem Verhältnis
aus Rohgasvolumenstrom zur Filterfläche. Zum Beispiel: Bei einem
Volumenstrom von 5000 m³/h und einer Filterfläche von 46
m² (Taschenfilter) bzw. 70 m² (Patronenfilter) in einer
vergleichbar großen Filterkammer ergeben sich Filterflächenbelastungen
von:
fsT = 108,7 m³/h m² (Taschenfilter)
fsP = 71,4 m³/h m² (Patronenfilter)
Gegenüber Taschenfiltern ist die kontinuierliche Abreinigung
der Patronenfilter ein großer Vorteil. Durch die regelmäßige
Abreinigung während des Betriebes können die Filterbedingungen
relativ konstant gehalten werden. Bei der Abreinigung der Filtertaschen
muss dagegen der Betrieb für die Zeit der Reinigung unterbrochen
werden. Weiterhin ändern sich die Filterbedingungen bei längerem
Filtern ohne Abreinigung durch die Bildung eines ausgeprägten
Filterkuchens.
Die pneumatische Abreinigung der Patronen ist materialschonender
als die mechanische Abreinigung bei Filtertaschen. Zum Schutz der
Filtertaschen vor Beschädigungen bei der Abreinigung können
Verstärkungen an den Taschen im Bereich der Kämme angebracht
werden.
11.2.5 Filterüberwachung
Mit zunehmender Nutzung setzt sich das Filterelement zu, wodurch
sich die Druckdifferenz am Filter erhöht. Steigt der Widerstand über
einen Grenzwert an und ist eine hinreichende Abreinigung nicht mehr
möglich, so muss das Filterelement ausgetauscht werden. Kontrolliert
wird dieser Wert über eine Differenzdruckmessung zwischen Filterkammereingang
und –ausgang.
11.2.6 Druckverluste
Zur Absaugung staubhaltiger Luft können sowohl glatte Rohre
als auch Luttenleitungen als Verbindung mit der Filteranlage eingesetzt
werden.
Luttenleitungen sind Kunststoffschläuche, die durch eine Spirale
aus Federstahl verstärkt werden. Je nach Spiralabstand kann die
Lutte für die unterschiedlichsten Unterdrücke eingesetzt
werden.
Standardmäßig sind Lutten in Durchmesserbereichen von 250-2400mm
und in Einzellängen von 5 bzw. 10m erhältlich.
Dabei beträgt der Druckverlust ca. 50 Pa pro Meter Lutte (NW
300), bei einem glatten Rohr dagegen nur ca. 10 Pa pro Meter Rohr
(Luftgeschwindigkeit ca. 20 m/s).
Der Gesamtdruckverlust in einer Luft führenden Leitung sollte
möglichst nicht den Wert der Ventilatorpressung überschreiten.
Ist der Druckverlust der Anlage größer als die Ventilatorpressung,
so sinkt der Luftvolumenstrom.
Abb.: Luttenleitungen für das mobile Absaugen von
staubhaltiger Luft mit Filteranlagen
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